Innovationen aus Weser-Ems

19. Juni 2018

Leistungsbeschreibung für den Dienstleistungsauftrag: „Strombasierte Kraftstoffe für Brennstoffzellen in der Binnenschifffahrt“

Auftraggeber dieses Dienstleistungsauftrages ist das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Das Forschungszentrum Jülich GmbH, Projektträger Jülich (PtJ) führt im Auftrag des BMVI das förmliche Vergabeverfahren durch. Die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) koordiniert das Projekt und ist Ansprechpartner der Auftragnehmer nach Zuschlagserteilung.

 

I. Hintergrund
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert im Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP) die Entwicklung von Brennstoffzellensystemen für den Einsatz auf Schiffen. Neben Projekten für seegängige Schiffe (Projekte Pa-X-el und SchIBZ) werden auch Systeme für Binnenschiffe entwickelt (Projekte RiverCell und ELEKTRA). Diese Systeme stellen langfristig aufgrund ihrer niedrigen Emissionen eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Energiewandlern dar, sind zudem energieeffizienter und perspektivisch kostengünstiger.
Als Kraftstoff werden in den Projekten Methanol, Straßendiesel oder Wasserstoff, sowie in Zukunft gegebenenfalls Liquefied Natural Gas (LNG) und weitere eingesetzt. Dies bedeutet, dass neben der Entwicklung der Energiewandler auch das Thema der Infrastruktur für neue Kraftstoffe in der Binnenschifffahrt näher betrachtet werden muss.
Um den möglichen Beitrag der Technologie für die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung zu analysieren, ist zudem die Möglichkeit des Einsatzes von erneuerbarem Strom zur Herstellung der Kraftstoffe zu bewerten.

 

II. Ziele des Auftrags
Im Rahmen des Dienstleistungsauftrags sind die technisch-wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Einsatz von strombasierten Kraftstoffen für Brennstoffzellen (BZ) in der Binnenschifffahrt zu untersuchen. Dafür sind die Erzeugungs-, Transport-, Lager und Umwandlungsketten für verschiedene Kraftstoffe zu untersuchen.
Im Zusammenspiel mit relevanten Stakeholdern (z.B. Werften, Zulieferer, Reedereien, Entwicklern, Klassifikationsgesellschaften, Verbände, Infrastrukturanbieter/ Bunkerlieferanten, …) und regionalen Akteuren (z.B. Länder und Kommunen, Hafenbetreibern, Tourismus,…) sollen anhand der Analyse von Klimastrategien und der Identifizierung von geeigneten Marktsegmenten für Schiffe mit Brennstoffzellen-Antrieb Handlungskonzepte entwickelt werden, die zu einer Unterstützung des Markthochlaufes sowohl der notwendigen Technologien für Energiewandlung als auch der dafür notwendigen Infrastruktur in der Binnenschifffahrt führen können. Dabei sind aufgrund der in der Schifffahrt üblichen langen Lebensdauern die klimapolitischen Ziele bis 2050 zu beachten. Ebenfalls ist auch der regulatorische Rahmen von EU, Bund, Ländern und Kommunen für die Binnenschifffahrt zu berücksichtigen.
Ausgehend vom bestehenden Wasserstraßennetz und der entsprechenden Hafeninfrastruktur in Deutschland und den zuvor in der Studie identifizierten Faktoren sollen für die Versorgung mit strombasierten Kraftstoffen geeignete Standorte identifiziert und dargestellt werden. Bestehende Infrastrukturen für strombasierte Kraftstoffe sind zu berücksichtigen. Des Weiteren sollen Konzepte für F&E&I-Projekte sowie geeignete Maßnahmen für den Markthochlauf von Schiffsantrieben auf der Basis von Brennstoffzellen erarbeitet werden.
Ergebnisse und Ziele der NIP-Projekte im Bereich Schifffahrt sind einzubeziehen. So z.B. die technischen Ergebnisse als auch die Strategien der beteiligten Unternehmen.

 

Einsendeschluss: 28. Juni 2018

Ansprechpartner

Forschungszentrum Jülich GmbH, Projektträger Jülich

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