Innovationen aus Weser-Ems

Forum Maritim an der Jade Hochschule - Green Shipping braucht Green Ports - Herausforderungen an Seehäfen im internationalen Vergleich

25. November 2015

Umweltschutz in der Seeschifffahrt hat stark an Bedeutung gewonnen. Was bei Autos bereits selbstverständlich ist, nämlich permanente Schadstoffreduzierung und alternative Antriebssysteme zum herkömmlichen Verbrennungsmotor, soll auch in der Schifffahrt selbstverständlich werden.

Es geht also um Meeresschutz und den Schutz von Küstenbewohnern. Doch Green Shipping funktioniert nicht ohne Green Ports. Deshalb haben das Maritime Cluster Norddeutschland und die Jade Hochschule gestern zum zweiten Forum Maritim eingeladen, das sich mit Green Ports befasst.

Nach einer Auftaktveranstaltung im Januar, wo bereits die Nachhaltigkeit von Häfen im Fokus stand, vertieften heute rund 45 Fachleute aus der Hafenwirtschaft sowie Infrastrukturvertreter und Wissenschaftler aus ganz Norddeutschland die Thematik, um mögliche Lösungswege und Handlungsempfehlungen aufzuzeigen. Primär ging es um die Übertragbarkeit von internationalen Green Ports Strategien auf die deutschen Seehäfen, die Bereitstellung umweltfreundlicher Energieversorgung in Seehäfen und intelligente bzw. nachhaltige Nutzung von Hafeninfrastrukturen.

Werner Repenning, Leiter Strategische Unternehmensentwicklung bei Niedersachsen Ports, berichtete über „Hafen und nachhaltiges Hafenmanagement bei N-Ports“. So geht es z.B. um Gebäude, die unter ökologischen Gesichtspunkten gebaut oder saniert werden und generell um den Einsatz umweltfreundlicher Technik. Bezüglich des Personals wird u.a. über Vereinbarkeit von Beruf und Familie nachgedacht, um qualifiziertes Personal zu halten und neues zu gewinnen.

Kurzum: Nicht nur die Produktion soll nachhaltig sein, sondern auch die sich anschließende Logistikkette. So fordern es inzwischen immer mehr Kunden. Das heißt, Produkte sollen statt auf der Straße möglichst auf elektrifizierten Gleisen bzw. mit dem Binnenschiff transportiert werden. „Dabei müssen jedoch ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt werden, was durchaus kompliziert sein kann“, erklärte Repenning.

„Hier ist der Staat gefragt“, sagt Prof. Dr. Klaus Holocher vom Fachbereich Seefahrt der Jade Hochschule in Elsfleth. Er wünscht sich mehr Anreize, um Green Shipping und Green Ports schneller zu verankern. Denn Nachhaltigkeit koste Geld und längst nicht alle Verbraucher seien bereit, den Preis dafür zu zahlen. Als ein Beispiel nannte er bereits existierende Rabatte bei Hafengebühren für Green Shipping in Niedersächsischen Häfen.

 

 

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