Innovationen aus Weser-Ems

Bankexperten sehen Wirtschaft in Weser-Ems auf gutem Weg - Jade Hochschule legt Studie über mittelständische Unternehmen der Region vor

24. Februar 2016

Ohne kleine und mittlere Unternehmen (KMU) würde es in Deutschland und speziell in der Region Weser-Ems traurig aussehen. „Als Arbeitgeber bekleiden sie eine herausragende Stellung“, betont Prof. Dr. Stefan Janßen vom Studiengang Insurance, Banking and Finance der Jade Hochschule. Er legte jetzt eine Studie mit dem Titel „Mittelständische Unternehmen in der Region Weser-Ems – Lage und Ausblick“ vor.

Circa 99,3 Prozent aller deutschen Unternehmen fallen in die Kategorie KMU. „Ein großer Teil der KMU orientiert sich dabei regional“, sagt Janßen. Und regional tätige Kreditinstitute betreuen einen großen Teil der KMU in Deutschland, wodurch sie Spezialwissen bezüglich der wirtschaftlichen Lage einer Region und ihrer KMU generieren können. Deshalb wurden regionale Banken und Sparkassen von der Jade Hochschule zur Lage der kleinen und mittleren Unternehmen in Weser-Ems befragt.

„Neben einer ungefähr gleichen Entwicklung in Deutschland und in den Bundesländern sticht die Region Weser-Ems durch eine deutlich bessere Einschätzung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage heraus“, berichtet Janßen. Denn zwei Drittel der befragten Bankexperten in der Region sehen die Lage ihrer Kundenunternehmen eher besser als gegenüber dem Vorjahr. Allerdings schätzen in Weser-Ems auch circa acht Prozent die Lage als schlechter ein, dies ist im Vergleich zu Bund und Land ebenfalls der höchste Wert.

Der Vergleich der Daten auf Bundes-, Länder- und regionaler Ebene zeigte, neben einer grundsätzlich ähnlichen Tendenz, auch weitere regionsspezifische Unterschiede. So ist Weser-Ems landwirtschaftlich geprägt. Zudem liegt die Exportquote der regionalen Industrie im Zeitraum 2009 bis 2014 relativ stabil bei rund 32 Prozent, während sie in diesem Zeitraum im Land Niedersachsen von 40,3 Prozent auf 46,5 Prozent und im Bund von 44,1 Prozent auf 48,5 Prozent gestiegen ist.

Die Ausstattung der Unternehmungen mit Eigenkapital wird im Bund, im Land und in der Region positiv gesehen. „Dies kann in der Region aber leider teilweise auch durch geringere Investitionen begründet werden, denn die regionale Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen ist tendenziell rückläufig“, berichtet Janßen. Wenn es in der Region um Investitionen geht, handelt es sich überdurchschnittlich häufig um Ersatzinvestitionen und unterdurchschnittlich häufig um Rationalisierungs- oder Erweiterungsinvestitionen, was laut Janßen eher für ein gedämpftes Wachstum in der Region im Jahr 2016 spricht.

„Generell befindet sich die Wirtschaft in Weser-Ems aktuell in einer guten Lage, wovon auch die Arbeitnehmer profitieren können“, stellt Janßen fest. Dabei werden in der Region überdurchschnittlich viele Unternehmen neue Arbeitsplätze schaffen, dies jedoch jeweils nur in vergleichsweise moderatem Umfang tun. Die Finanzierungsstrukturen der regionalen Unternehmen sind somit zwar solide, zugleich bleiben die Investitionen aber deutlich verhalten und auf den Ersatz bestehender Anlagen ausgerichtet.

„Unter langfristigen Gesichtspunkten ist hier mehr Dynamik wünschenswert, um die gute Position der Unternehmen und die positive Entwicklung der Arbeitsplätze auch langfristig nachhaltig abzusichern“, fasst Janßen zusammen.

Die Studie kann hier heruntergeladen werden.