Innovationen aus Weser-Ems

Neue Mobilität im ländlichen Raum - NeMoLand

Fraunhofer IFAM – Abteilung Energiesystemanalyse

Wiener Straße 12
28359 Bremen

http://www.ifam.fraunhofer.de/de/Bremen/Formgebung_Funktionswerkstoffe/Energiesystemanalyse/Projektdetails/NeMoLand.html

Ansprechpartner

Dr. Jürgen Gabriel, Projektleiter
Telefon: 0421 - 22467016

Thema

Überschussproduktion aus erneuerbaren Energien wird heute meist für die Übertragungsnetzebene diskutiert. Allerdings zeigt sich in den ländlichen Regionen der Metropolregion Bremen/Oldenburg ein verstärkter Photovoltaikausbau, dessen Wachstum sich in den nächsten Jahren fortzusetzen scheint. Zudem werden die Probleme, die teils schon heute durch Onshore-Wind in den Verteilnetzen bestehen, durch Repowering tendenziell noch verstärkt. Die Diskussion um Netzengpässe durch erneuerbare Energien wird sich somit auf die Verteilnetzebene übertragen. Fraglich ist, ob die Verteilnetze in der Metropolregion Bremen Oldenburg weitere erneuerbare Energiequellen integrieren können bzw. ob sich lokal überlastete Netzbereiche identifizieren lassen. In diesem Kontext hat die Abteilung Energiesystemanalyse (ESA) des Fraunhofer IFAM (ehemals Bremer Energie Institut) in Kooperation mit OFFIS und CRIE, anhand eines Landkreises exemplarisch untersucht, ob die Elektromobilität eine Speicherfunktion übernehmen oder durch gezielte Steuerung der Ladung die lokale Netzüberlastung sogar vermieden werden kann. Die ESA hat im ersten Schritt eine GIS-Datenbank für den untersuchten Landkreis erarbeitet mit Daten zum aktuellen Stand bezüglich der räumlichen Verteilung von Photovoltaikanlagen, deren zeitlich variierender Einspeisung und der Einspeisung anderer erneuerbarer Energien auf der Mittel- oder Niederspannungsebene. Hierauf aufbauend wurden Szenarien für den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Untersuchungsregion entwickelt. Diese Daten dienten als Input für ein Simulationsmodell des OFFIS. Auf Basis der Simulationsergebnisse hat die ESA eine Bewertung des energiewirtschaftlichen Potenzials eines erweiterten Flotteneinsatzes von Elektrofahrzeugen im ländlichen Raum vorgenommen. Hierbei wurden folgende Fragen untersucht:- Können E-Mobil-Flotten in das Lastmanagement integriert werden und bei überhöhter Einspeisung erneuerbaren Stroms negative Regelleistung anbieten und so einen Netzausbau auf Verteilnetzebene überflüssig machen?- Wird durch die Integration der Elektrofahrzeuge in das Verteilnetz eine höherer Anteil erneuerbaren Stroms eingespeist und wird dadurch der Ausstoß von CO2-Emissionen aus konventionellen Kraftwerkspark vermieden?- Steigt durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen der Eigenverbrauch der Anlageneigentümer, insbesondere im Falle der Photovoltaik?Ergänzend wurden innovative Tarif- und Bepreisungsmodelle betrachtet, die ökonomische Anreize für das Lade-/Entladeverhalten der Fahrzeuge setzen und damit die Realisierung des technischen Potenzials bestimmen.