Innovationen aus Weser-Ems

Zusammenleben gemeinsam gestalten

Fokus Mensch

Im Themenfeld „Zusammenleben gemeinsam gestalten“ verfolgt Weser-Ems unter dem Fokus „Mensch“ folgende Handlungsansätze:

1. Besondere Zielgruppen aktivieren
Die Stärkung und Aktivierung des Potenzials von Jugendlichen für die Entwicklung des räumlichen Umfelds ist ein nachhaltiger Faktor für das soziale Zusammenleben und soll stärker in den Mittelpunkt gestellt werden. Das bedeutet zugleich die Bereitstellung zeitgemäßer Jugendangebote angesichts einer sowohl schrumpfenden als auch zunehmend heterogenen Zielgruppe (Migrationshintergrund, Bildungsstand).

Um insbesondere Kinder nicht frühzeitig auszuschließen und zu stigmatisieren, stellt die aktive Begegnung der Kinderarmut sowohl im ländlichen als auch städtischen Umfeld eine nachhaltig wichtige Aufgabe dar. Dieses gilt insbesondere, wenn sich dort weitere Problemlagen räumlich konzentrieren. Nicht mehr erwerbstätige Menschen („Best Ager“) bilden ein starkes Potenzial für ehrenamtliche und freiwillige Tätigkeiten im städtischen oder gemeindlichen Umfeld.

Sie können die wesentlichen Treiber des sozialen Zusammenlebens im Dorf, Quartier und darüber hinaus sein. Noch vor dem Austritt aus dem aktiven Berufsleben lassen sich auch mit den Arbeitgebern Perspektiven für ein Engagement für die Gemeinschaft entwickeln und Übergänge gestalten. Modellprojekte können innovative Lösungen zur Aktivierung dieses Potenzials aufzeigen.

2. Einbindung von Migranten und Migrantinnen
Unabhängig von weltpolitischen Entwicklungen und bundespolitischen Regelungen wird die Aufnahme und Integration von Menschen mit Migrationshintergrund absehbar eine bleibende und noch wichtiger werdende Aufgabe für das Zusammenleben in Weser-Ems sein. Dieses gilt auf regionaler und örtlicher Ebene. Gezielte Maßnahmen sind erforderlich zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die Strukturen des sozialen Miteinanders vor Ort. Das gilt gleichermaßen für das Dorf wie für das städtische Quartier. Insbesondere
im häuslichen Wohnumfeld sind Tendenzen sozialer Segregation von Menschen mit Migrationshintergrund frühzeitig zu erkennen und mit geeigenten Maßnahmen zu begegnen. Das beinhaltet auch die Schaffung von Möglichkeiten zur Bildungsbeteiligung.

Fokus Innovation

Im Themenfeld „Zusammenleben gemeinsam gestalten“ verfolgt Weser-Ems unter dem Fokus „Innovation“ folgende Handlungsansätze:

3. Stärkung sozialer Strukturen
Die Stärkung von sozialen Netzwerken und Gemeinschaften im lokalen Umfeld leistet einen wesentlichen Beitrag zur Daseinsvorsorge, der durch staatliche oder private Versorgungsleistungen nur bedingt erbracht werden können. Es gilt, ehrenamtliche Strukturen zu stärken, die insbesondere der Dorf- bzw. Quartiersentwicklung
dienen. Hier kann die Kommune als „Kümmerer“ dynamische Entwicklungen und Strukturen vor Ort anstoßen und begleiten.

Innovative Formen des Ehrenamts sind dabei genauso unterstützenswert wie die „klassischen“ Strukturen (Vereine, Nachbarschaftshilfen o. ä.). Das beinhaltet auch die Unterstützung von Tandem-Modellen von Haupt- und Ehrenamt.

Die Unterstützung von Organisationen zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeiten (z. B. Freiwilligenagenturen,
dezentrale Freiwilligenservices) dient auch dem sozialen Zusammenhalt, nicht nur im städtischen Raum. In dörflichen Gemeinschaften sind Qualifizierungs- und Vernetzungsangebote zur Aktivierung von Dorfmoderatoren und als Hilfestellung für die Erarbeitung einer eigenen Entwicklungsstrategie empfehlenswert.

Neue Kommunikationsstrukturen im örtlichen und regionalen Umfeld können unterstützend wirken. Das können „Social Media Plattformen“ zur Information und Kommunikation auf örtlicher und regionaler Ebene sein, ebenso wie neue physische Orte der Begegnung im Wohnumfeld. Hier gilt es, Anreize und Gelegenheiten für Begegnung mit dem Ziel der besseren Vernetzung von Dorf- und Quartiersgemeinschaften zu schaffen.

4. Frühwarnsystem für negative Entwicklungen
Der schleichende „Niedergang“ von Dörfern oder Quartieren ist häufig ein sich selbst verstärkender Prozess. Hier gilt es, Strukturen zu schaffen, die ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkennen („Frühwarnsystem“), um darauf reagieren zu können. Es gilt hier, Gemeinschaften proaktiv bei der Entwicklung ihrer Zukunftsfähigkeit
zu unterstützen.

Fokus Kooperation

Im Themenfeld „Zusammenleben gemeinsam gestalten“ verfolgt Weser- Ems unter dem Fokus „Kooperation“ folgende Handlungsansätze:

5. Zusammenarbeit unterstützen
Vereine und ähnliche Organisationen, die stark durch das Ehrenamt geprägt sind, agieren häufig sehr stark nach innen, aber wenig nach außen. Durch Forcierung der Kooperation zwischen den Organisationen können neue Impulse und Mehrwerte für das soziale Zusammenleben vor Ort geschaffen werden.

Informations- und Schulungsangebote können die Teilhabe an der „digitalisierten Welt“ gerade für ältere Menschen ermöglichen. Den „digital gap“ zwischen den Generationen gilt es zu reduzieren.