Innovationen aus Weser-Ems

Gut wohnen und leben

Fokus Mensch

Im Themenfeld „Gut wohnen und leben“ verfolgt Weser-Ems unter dem Fokus „Mensch“ folgende Handlungsansätze:

1. Wohnungen für alle
Zur Reduzierung des Wohnungsdrucks für alle Bevölkerungsschichten ist insbesondere wieder eine stärkere Unterstützung des sozialen Wohnungsbaus erforderlich. Das beinhaltet auch barrierefreien Wohnraum.

Im Rahmen der Wohnungssuche erfahren insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund oftmals Benachteiligungen. Dies wirkt sich verstärkend auf soziale Segregationsprozesse aus. Daher besteht ein (bisher ungelöstes) Handlungsfeld in der Verbesserung der Zugangsbedingungen zum Wohnungsmarkt für Migranten.

2. Bevölkerungsstruktur versus Gebäudestruktur
Die künftige Altersstruktur der Bevölkerung und die prognostizierten Haushaltsstrukturen passen nur schlecht zusammen: Der Anteil der Haushalte mit der klassischen Familie sinkt, der Markt bietet jedoch einen zunehmenden Gebäudebestand an „alten“ Ein- und Zweifamilienhäusern mit teilweise hohem Sanierungsaufwand.

Hier stehen strukturelle Veränderungsprozesse an, die nicht ausschließlich Privatsache sind, sondern auch ein
planerisches Handeln erforderlich machen.

Fokus Innovation

Im Themenfeld „Gut wohnen und leben“ verfolgt Weser-Ems unter dem Fokus „Innovation“ folgende Handlungsansätze:

3. Innovative Wohnkonzepte
Aufgrund der Individualisierung und Pluralisierung der Gesellschaft mit veränderten Lebensmodellen sind zunehmend innovative und flexible Wohnformen gefragt. Dieses gilt auch für neue Wohnkonzepte, in denen
verschiedene Parteien in innovativer Weise zusammenleben.

Hier gilt es auch, Anreize und Voraussetzungen für gemeinschaftliche Wohnkonzepte zu schaffen und in Modellprojekten zu erproben. Dieses kann auf Quartiersebene mit innovativen „Gegenseitigkeits-Strukturen“ (Menschen unterstützen sich untereinander) gekoppelt sein.

Für innovative Wohnformen können neuartige Beratungsstrukturen sinnvoll sein. Dieses geht hin bis zum mutigeren Einsatz neuer Planungsansätze, um insbesondere städtische Siedlungsentwicklung verstärkt „vom Menschen her zu denken“.

Innovative Ansätze für das Zusammenleben im ländlichen Raum unter den neuen digitalen Möglichkeiten und demografischen Entwicklungen sind in ähnlicher Weise gefragt.

Anzustreben ist eine Reduzierung der Flächeninanspruchnahme in Weser-Ems trotz erhöhten Wohnungsbedarfs. Hier sind innovative Anreizmodelle zu entwickeln für Nachverdichtungen (zum Beispiel Hinterbebauung), Leerstandsmanagement und Um- und Nachnutzungen auch im ländlichen Raum (kreative Nachnutzungskonzepte
für landwirtschaftliche Gebäude).

4. Langer Verbleib im häuslichen Umfeld
Älteren Menschen soll ermöglicht werden, so lange wie möglich in ihrem häuslichen und örtlichen Umfeld zu bleiben; entsprechend sind humane und bezahlbare Wohnformen besonders für ältere Menschen zu entwickeln, gekoppelt mit innovativen Versorgungsstrukturen.

Das Ziel, älteren Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Wohnen und Leben zu ermöglichen, soll durch den Einsatz von AAL-Instrumenten (Ambient Assisted Living) und Smart Home-Lösungen maßgeblich unterstützt werden. Hier wird es auch notwendig sein, die Menschen über entsprechende Möglichkeiten (neutral) zu informieren. Voraussetzung ist ein sicherer und flächendeckender Zugang zu hochleistungsfähiger  Breitbandversorgung als Basis für „Smart Home“-Lösungen.

Ein möglichst langer Verbleib im häuslichen Umfeld kann durch hauswirtschaftliche Dienstleistungen begünstigt werden. Hierfür bedarf es der Verknüpfung von Gesundheits- und Pflegediensten mit hauswirtschaftlichen Strategien.

Fokus Kooperation

Im Themenfeld „Gut wohnen und leben“ verfolgt Weser-Ems unter dem Fokus „Kooperation“ folgende Handlungsansätze:

5. Kooperation in der Siedlungsentwicklung
Der regionalen Kooperation und Abstimmung der Siedlungsentwicklung kommt eine besondere Bedeutung zu, auch in Verbindung mit neuen Lösungen hinsichtlich der dargestellten Herausforderungen im Bereich Mobilität („ÖPNV braucht Dichte“). Hier ist die Entwicklung regionaler Wohnungsmarktkonzepte unter regionaler Moderation ein zukunftsweisender Weg.